Im Inneren der Kirche beeindruckt der schwere, qualitätsvolle Stuck von Francesco und Carlo Antonio Brenno sowie Ottavio Mosto, der bereits vor der Verarbeitung durchgefärbt wurde und teilweise als Imitation von Terracotta ausgeführt wurde. Nicht umsonst wurde hier vom „Stuckbarock“ gesprochen, da der Stuck nicht nur bei den Altarstatuen verwendet wurde, sondern auch Medaillons und Altäre großzügig mit Girlanden, Rosetten, Voluten und Putten aus Stuck verziert wurden.
Der Kircheninnenraum wird durch die zentrale Tambourkuppel bestimmt. In den Pendentivzwickeln unter der Kuppel sind in Hochreliefs die drei Salzburger Gründerbischöfe Rupert, Virgil und Vitalis sowie der Hl. Martin von Tours dargestellt. Darunter sind in Flachrelief-Medaillons die vier Kardinalstugenden symbolisch dargestellt. In der Kuppel selbst zeigen acht Rundmedaillons Szenen aus dem Leben des Hl. Erhard. Darüber in der Laterne schwebt eine Heilig-Geist-Taube.
Die drei Apsiden um die Kuppel sind gleich groß ausgeführt. Sie tragen die Aufschriften „Humilitas“ (Demut), „Vigilantia“ (Wachsamkeit) und „Zelotes“ (Eifer) und beherbergen die drei Altäre.
Der reich mit Stuckmarmor verzierte Hochaltar wurde vom Bildhauers Andreas Götzinger geschaffen. Das Altarblatt „Der Hl. Erhard tauft die Hl. Ottilia“ ist ein Werk des bedeutenden österreichischen Barockmalers Johann Michael Rottmayr (sign. und dat. 1692). Über dem Altarblatt zeigt eine Stuckkartusche das Wappen des Erzbischofs Johann Ernst Graf Thun, der den Altar 1692 stiftete. Darüber befindet sich im Auszug eine Stuck-Figurengruppe der Hl. Dreifaltigkeit.
Der linke Seitenaltar ist dem Hl. Karl Borromäus geweiht. Das Altarblatt wurde vermutlich um 1690 von Frans de Neves gemalt und zeigt den Heiligen bei der Betreuung der Pestkranken in Mailand. Dieser Altar wurde vom Domprobst und Weihbischof von Chiemsee, Carlo Graf von Castelbarco gestiftet. Auf ihn weist das Wappen über dem Altarblatt hin, sowie eine Hinweistafel mit seiner sich dahinter befindlichen Herzurne.
Der rechte Seitenaltar ist dem Hl. Franz Xaver geweiht. Auch dieses Altarblatt wird Frans de Neves um 1690 zugeschrieben. Es zeigt den Heiligen, wie er beim Missionieren predigt und dabei die Heiden segnet. Das Wappen über dem Altarblatt weist auf den Stifter des Altars hin, den Domdechanten Wilhelm Freiherr von Fürstenberg.
Bemerkenswert ist noch die Orgel, die ursprünglich 1688 vom Salzburger Hoforgelmacher Christoph Egedacher im Stil einer italienischen Barockorgel angelegt wurde. Im 19. Jh. wurde sie mehrmals umgebaut bzw. zuletzt 1982/84 umfassend saniert.
Das kunstvoll geschmiedete Abschlussgitter stammt ebenfalls aus der Erbauungszeit der Kirche (1688). Es wurde von Matthias Spögl und Philipp Kirchbichler geschaffen und trägt ein Wappen des Domkapitels.
Die prächtige, reich mit geschnitzten Holzappliken verzierte Kanzel stammt aus 1724.
Die beiden Weihwasserbecken, von Putten getragene Muschelschalen aus Untersberger Marmor, schuf ebenfalls Andreas Götzinger um 1688.
Von der Empore gibt es einen Verbindungsgang zum Pfarrhof (wie bei Spitalskirchen üblich), der 1678 als Männerspital des Domkapitels erbaut wurde und bis 1898 für Krankenpflege diente. Das Gebäude dient nun als Pfarrhaus und beherbergt auch die Pfarrkanzlei.
Quellen: