Seit einigen Jahrzehnten erfreuen sich Einzeltaufen großer Beliebtheit.
Je eine Tauffamilie feiert mit einem Taufspender individuell die Feier der Taufe - meist an Samstagen oder an Sonntagen.
Das ermöglicht den Familien ein Feiern im vertrauten Familien- und Freundeskreis.
Parallel dazu gibt es die Möglichkeit von Gruppentaufen. Mehrere Familien erleben Taufgespräch und Taufe gemeinsam. Das hat viele Vorteile: Bei der Gestaltung der Feier können die Stärken sowie die Kreativität mehrerer Familien eingebracht werden (z.B. Singen, Musik, Texte,...), die Aufgaben und ggf. die Kosten (z.B. Blumen, Musik,…) werden auf mehrere Familien aufgeteilt. Nicht selten ergeben sich durch Gruppentaufen auch persönliche Kontakte und Freundschaften unter den Tauffamilien.
Die Taufe kann auch innerhalb einer Eucharistiefeier (Messe) gefeiert werden. Gerade wenn dies am Sonntag mit der ganzen Pfarrgemeinde möglich ist, wird sehr schön deutlich: Christ:in bin ich nicht allein, ich bin in eine Gemeinschaft hineingetauft, mit der ich unterwegs bin und meine Taufberufung leben kann. Ein weiterer Gewinn dieser Form ist das Gebet der ganzen Gemeinde. Alle freuen sich über das Taufkind und bitten Gott um Segen und Schutz.
Der Weg des Christ:inseins führt über die Taufe und Firmung zur Eucharistie. Dieser Dreischritt bildet die sogenannte Initiation, mit der Christ:innen in die Gemeinschaft der Glaubenden, der Kirche, eingegliedert werden. Eine Stärke der Tauffeier innerhalb der Eucharistie besteht auch darin, dass dieser größere Rahmen des Christ:inwerdens sichtbar wird. Die Taufe ist der Beginn eines Weges, der auch zu anderen Sakramenten und Feiern führt.
Der Ablauf einer solchen Feier ist durchaus anspruchsvoll, denn in die Eucharistiefeier werden die Teile der Taufe hineinverwoben:
Für eine noch bessere Übersicht sehen Sie in der folgenden Tabelle den Ablauf der beiden Varianten im Vergleich:
Ein echtes Erlebnis, das aber doch etwas Mut und Ausdauer erfordert, bildet die Taufe in der Osternacht. Die Osternacht ist die Nacht der Nächte, die uns direkt mit dem Angelpunkt des Glaubens, der Auferstehung Jesu in Verbindung und Berührung bringen will. Die Feier des Christusereignisses und Paschamysteriums, die in jedem Gottesdienst vollzogen wird, steht hier besonders im Mittelpunkt: Es ist die Feier vom Übergang vom Tod zum Leben.
In der Antike war die Osternacht der einzige Taufzeitpunkt. Nach langer Vorbereitungszeit wurden in jener Nacht die damals hauptsächlich erwachsenen Taufbewerber:innen getauft. So ist bis heute die Osternacht der Taufzeitpunkt schlechthin.
In der Verbindung von Osternacht und Taufe wird besonders eindrücklich erfahrbar, dass in Christus neues Leben beginnt. Wenn wir mit Christus gestorben sind, werden wir mit ihm auch leben und auferstehen.
Durch die anwesende Gemeinde wird auch hier, wie bei einer Taufe im Rahmen des Sonntagsgottesdienstes, gut erfahrbar, dass man in eine Gemeinschaft hineingetauft ist, in der man gemeinsam die Taufberufung leben kann.
Die Osternacht besteht aus vier großen Teilen. Am Beginn steht im Zentrum das Licht als Symbol für Christus, der mit seiner Auferstehung die Dunkelheit erhellt. Es folgt eine Vielzahl an Lesungen, in denen wir auf das Wort Gottes hören und uns die großen Heilstaten Gottes an seinem Volk vergegenwärtigen. Die Tauffeier bildet den dritten Abschnitt, in dem das neue Leben in Christus gefeiert wird. Die Gemeinde erneuert ihr eigenes Taufversprechen und in diesem Teil findet die Taufe selbst statt. Den Abschluss bildet die Eucharistiefeier.
Die katholische Kirche bietet Familien auch die Möglichkeit an, das Christwerden ihres Kindes bewusst in zwei Stufen zu feiern.
In einer Ersten Feier mit dem ausgewählten Taufspender wird für die Geburt des Kindes gedankt und der Weg auf die Taufe hin eröffnet.
Die Taufe selbst wird dann einige Wochen oder Monate später gemeinsam gefeiert.
Wenn Sie Interesse an dieser Form habe, sprechen Sie ihren Priester oder Diakon an.
Dieser Taufbehelf legt seinen Schwerpunkt auf die Taufe von Babys und Kleinkindern. Doch auch in anderen Lebensphasen ist eine Taufe jederzeit möglich, besonders wenn mit der Taufe eine persönliche Entscheidung zum Christ:in-Sein verbunden ist. Derzeit ist festzustellen, dass Taufen im Volksschulalter zunehmen. Wenn Interesse an der Taufe eines Volksschulkindes besteht, nehmen Sie gerne Kontakt mit Ihrer Wohnsitzpfarre auf oder fragen Sie den Religionslehrer oder die Religionslehrerin in der Schule. Auch diese können Sie in Ihrem Anliegen unterstützen.
Ein hilfreicher Behelf zur Taufe von Kindern im Erstkommunionalter ist vor kurzem in Wien erschienen:
Ich möchte getauft werden! Taufvorbereitung und Taufe von Kindern im Erstkommunionalter, Junge Kirche der Erzdiözese Wien (Hg.), 2022.
Auch im Erwachsenenalter ist eine Taufe möglich. Der/die Taufbewerber:in macht sich auf den bewusst gewählten Weg ins Christsein. Dieser wird auch Katechumenat genannt und dauert etwa ein Jahr.
Bei Interesse melden Sie sich im Pfarramt an Ihrem Wohnsitz oder kontaktieren Sie das Referat für Missionarische Pastoral & Katechumenat in der Erzdiözese Salzburg: berufungspastoral@eds.at