Nächste mögliche Schritte:

Dienst

 

„Wahre Heiligkeit bedeutet nicht Flucht vor der Welt, sondern sie liegt im Bemühen, das Evangelium im Alltag, in der Familie, in der Schule oder der Arbeit und im sozialen und politischen Engagement, zu verkörpern!“

(Hl. Johannes Paul II.)

 

Eine Berufung ist eine Antwort auf die Liebe Christi, eine Form, Ihm etwas von dir zurückzugeben. Während dies oft in Form eines Gebetes ausgedrückt wird, sollte man sich auch im Dienst an der Kirche und der Welt hingeben.

DER DIENST ist eine Antwort auf den Ruf Christi, unseren Nächsten zu lieben wie sich selbst. Der Dienst am Nächsten erreicht viele und so teilt man die große Liebe, die Christus uns gezeigt hat. Egal ob es eine kleine oder eine große Geste ist, jeder Akt eines Liebesdienstes ist eine Form, das wahre Gesicht Christi zu zeigen. Mutter Theresa sagte, dass nicht alle von uns Großes schaffen können, aber wir alle können kleine Sachen mit großer Liebe vollbringen.

Auch wenn das Gebet an erster Stelle stehen sollte, ist der Dienst am Nächsten nicht weniger wichtig. Wenn du deine Zeit und deine Kraft einsetzt, um Christus zu bezeugen, dann wirst du seine große Liebe zum Nächsten und die Bedeutung des Lebens erkennen. Liebe heißt, sich selbst hinzugeben. Berufung meint, sich selbst für immer in Liebe zu schenken. Konkrete Schritte (auch wenn es manchmal nur kleine sind) im Dienst Christi werden dir helfen, zu entdecken, wohin Er Dich zum Dienst gerufen hat. Hoffentlich wirst du auch erkennen, wie viel Freude darin liegt, sich selbst für andere hinzugeben!

Eine konkrete Art zu dienen ist zum Beispiel, sich aktiv in der eigenen Pfarre zu beteiligen. Bei den Pfarraktivitäten mitzuhelfen oder die Priester auf eine andere Art zu unterstützen, kann dir zeigen, wie du der Kirche dienen und damit deiner Berufung folgen kannst.

 

Gebet

„Wir müssen zu Gott sprechen, wie man zu einem Freund spricht, wie ein Diener zu seinem Meister; um einen Gefallen bitten, unsere Fehler eingestehen und Ihm alles, was uns betrifft, erzählen, unsere Gedanken, unsere Ängste, unsere Pläne, unser Verlangen und in all dem seinen Rat aufsuchen.“

(Hl. Ignatius von Loyola)

 

Wenn man nach Gottes Willen für sein Leben sucht, fällt man leicht in die Gewohnheit, seine Berufung als ein zu lösendes Problem zu sehen. Was möchte Gott von mir? Wie soll ich wissen, welche Person der richtige Ehepartner ist? Welcher Ordensgemeinschaft soll ich beitreten? Kann ich diese oder jene Berufung und dessen spezifisches Charisma leben? Sind das einige Fragen, die im Hinblick auf deine Entscheidung aufkommen? Es ist nicht so, dass diese Fragen unwichtig sind, aber sie gehen nicht auf den Grund dessen, was deine Berufung sein soll. deine Berufung ist vor allem eine Antwort auf die Liebe Gottes. Es ist eine Art, sich voller Liebe an Gott, der uns bedingungslos liebt, zurück zu schenken. Es gibt wichtige Fragen, die man sich stellen muss, aber in erster Linie sollte man zu erkennen suchen, wie sehr Gott einen liebt.

 

DAS GEBET ist der Weg! Gebet ist der Dialog der Liebe mit dem einen Dreifaltigen, der Dich mehr liebt als alle anderen und dir dies auch zeigen möchte. Gebet ist, wenn du als Sohn oder Tochter den Worten deines liebenden Vaters zuhörst und Ihm das Innerste deines Herzens offenbarst.

 

Es gibt verschiedene Arten des Gebetes und verschiedene Wege, um zu erkennen, wohin Gott Dich führen will, aber das Wichtigste ist, zu verinnerlichen, dass es im Gebet um die Beziehung zu Gott geht. Es soll sich nicht wie eine Pflicht anfühlen (auch wenn das manchmal so ist) und kein Akt sein, um die Rätsel deines Lebens zu lösen.

Gott wartet darauf, mit dir zu kommunizieren und mit dir sein Herz und seine Liebe zu teilen. Er wird Dich zu dem führen, was er für Dich vorbereitet hat – Er wird dir das geben, wonach du am meisten verlangst. Habe keine Angst davor, dein Herz im Gebet zu öffnen und darauf zu vertrauen, dass Er den besten Plan für dein Leben hat!

 

Opfer

„Für Jesus Christus bin ich bereit, sogar noch mehr zu leiden.“

(Hl. Pater Maximilian Kolbe)

 

Der heilige Maximilian Kolbe verstand den Sinn seines Lebens. Er wusste, dass seine Berufung darin bestand, sich an Jesus Christus und seine Kirche und auch für diese hinzugeben. Das nahm er sehr ernst. Pater Maximilian wusste, dass echte, wahre Liebe immer auch Opfer miteinschließt. Das hat er auch vorgelebt, indem er sein eigenes Leben für einen Mann hingab, der mit ihm zusammen im Konzentrationslager in Auschwitz war und hingerichtet werden sollte.

 

Das Opfer erscheint uns oft als etwas Negatives, denn man legt leichter den Fokus auf das, was man aufgibt, anstatt auf den Grund, der einen dazu bewogen hat, oder auf das, was man erreichen will. Der heilige Maximilian gab das Größte, was er besaß, nämlich sein eigenes Leben. Außerdem eröffnete er einem Mann die Möglichkeit, sein Leben weiterzuleben und zu seiner Familie nach Hause zurückzukehren. Dieser Heilige wählte das Martyrium. Er gab sein eigenes Leben hin, und erhielt dafür gleichzeitig ewiges Leben in Jesus Christus – was nicht mehr und nicht weniger bedeutet als vollkommene und ewige Freude.

 

Das Opfer im Leben eines Priesters ist eine besondere Anteilhabe am Priestertum Jesu Christi. Es gibt wahrhaft nur einen Priester (Jesus Christus), an dessen Priestertum jeder in seiner Weise Anteil hat. So ist der Priester jemand, welcher in besonderer Weise auch an seinem Leiden und an seinem Opfer Anteil hat. Dies ist jetzt nicht etwas, was den Priester mehr leiden lässt als andere Menschen, sondern wo er tiefer gefragt ist, das Opfer Jesu Christi im eigenen Leben anzunehmen. Im Letzten ist es weniger der Priester, der leidet, sondern Jesus Christus selbst, der im Priester für die Welt leidet. Es ist eine Teilhabe an seiner Hingabe. Man erlaubt Jesus in einem selbst zu leiden und sich für die Erlösung der Welt dem Vater hinzugeben. Und dadurch geschieht Erlösung – denn „durch seine Wunden sind wir geheilt“. (Jes 53,5)

So ist der Priester in Persona Christi jener, der das Opfer der Erlösung in der Heiligen Messe zum Heil der Welt vergegenwärtigt. Der Priester darf am Opfer Christi teilhaben, indem er sein Opfer mit dem Opfer des Erlösers verbindet. Und das erfordert die Bereitschaft des eigenen Herzens, sich mit dem Herzen Jesu zu verbinden, damit durch das Leben des Priesters hindurch die Hingabe an den Vater im Himmel verwirklicht wird.

Beim Opfer geht es nicht ums Verlieren, sondern um die Liebe, die alles gibt, was sie zu geben hat. Die Logik dabei ist, ein geringeres Gut um eines höheren Gutes willen aufzugeben. Es geht darum, dem Anderen den Vorzug vor dem eigenen Ego einzuräumen.

Es ist auch wichtig zu betonen, dass die bereitwillige Annahme des Opfers als Möglichkeit gesehen werden kann, die eigene Liebe zu Jesus auszudrücken. Unabhängig davon, ob es eine persönliche Buße oder ein stellvertretendes Leiden ist, ermöglicht das Opfer dem Herzen, alles, was mit einem „weniger an Liebe“ zu tun hat, loszuwerden, sodass ein Raum entsteht, in dem die unvorstellbar große Liebe Jesu Christi Platz hat.

Im Leben eines Christen beginnt das Opfer in den „kleinen Dingen“. Das kann beispielsweise ganz einfach dadurch geschehen, dass man beginnt, die Wünsche der Mitmenschen über die eigenen zu stellen. Dazu gehört auch das Wachsen in den Tugenden und in der Selbstdisziplin. Kurz gesagt, ein Opfer kann etwas Simples sein, wie morgens etwas früher aufzustehen, um Zeit zum Gebet zu haben; wie an einem gewissen Wochentag etwas Bestimmtes nicht zu essen, um das für ein Anliegen aufzuopfern; oder wie den Mitmenschen milde statt aufbrausend zu begegnen, auch dann, wenn einem jemand auf die Nerven geht. Tagtäglich gibt es unzählige Momente, in denen man sich entscheiden kann, die Einladung zum Opfer anzunehmen oder auszuschlagen. Bringt man diese Opfer in Freude und Liebe dar, wird man lernen, so zu lieben wie Jesus Christus. Man wird dank der Gnade Gottes in der Selbstlosigkeit wachsen und das wird zu einem Leben führen, das von Freude erfüllt ist.

 

Geistiger Begleiter

Suche einen guten geistlichen Begleiter. Ein geistlicher Begleiter ist jemand, der Dich auf deinem Weg, den Herrn kennen und lieben zu lernen, begleitet. Er ist ein Ratgeber und hilft dir zu verstehen, wie der Herr zu dir spricht. Geistliche Leitung schafft eine vertrauliche Atmosphäre. Selbstverständlich wird ein geistlicher Begleiter den anderen nichts über Dich weitererzählen.

Dies ist ein großartiges Geschenk und ermöglicht es dir, über das zu sprechen, was Dich im Tiefsten deines Herzens bewegt. Einen geistlichen Begleiter zu finden, der zu dir passt, ist ein Prozess, der einige Zeit dauern kann. Mitarbeiter von Berufungspastoral oder aber auch der Regens deiner Diözese können dir möglicherweise dabei helfen, einen passenden geistlichen Begleiter zu finden. Kontaktiere sie, wenn du Hilfe benötigst! du kannst selbstverständlich auch bei anderen Katholiken, denen du vertraust, um Rat bitten.