Der Zölibat

 

Der priesterlichen Zölibat als Charisma
Beschäftigen Dich vielleicht folgende Gedanken zum Thema Zölibat?

  • „Ich finde Frauen wirklich attraktiv!“
  • „Ich habe nicht immer ein keusches Leben geführt. Darf ich immer noch ins Seminar eintreten?“
  • „Ich kämpfe mit der Reinheit, und bin mir deswegen nicht sicher, ob ich die notwendige Heiligkeit für ein Bekenntnis zum Zölibat besitze.“
  • „Zölibat klingt nach einem Leben in Einsamkeit – Werde ich alleine glücklich?“
  • „Ich glaube, dass ich immer noch Vater werden möchte.“

 

Die Bedingung des Zölibats ist sicherlich eine der größten Ursachen für Angst und Besorgnis eines Mannes, der über eine mögliche priesterliche Berufung nachdenkt. Die gute Nachricht lautet, dass die Gnade Gottes alles zu erreichen vermag! Mit der Kraft, die vom Kreuz Christi ausströmt, kann ein Mann seine sexuelle Lust überwinden und seine jeweilige Berufung in innerem Frieden leben. Man kann es schaffen. Es ist möglich. Es gibt viele Beweise dafür. Weltweit gibt es etwa 400.000 katholische Priester. Die überwiegende Mehrheit dieser Männer hat zu irgendeinem Zeitpunkt ihres Lebens ebenfalls ähnliche Einwände gebracht. Nun sind aber alle diese 400.000 Männer Priester. Gott sendet uns nirgendwo hin, wo er uns nicht auch mit seiner Gnade tragen würde.

Selbst wenn du jetzt gerade mit der Keuschheit kämpfst, bietet dir Gott die Gnade an, rein zu werden. Lass Dich durch Bedenken dem Zölibat gegenüber nicht daran hindern, die priesterliche Berufung als richtigen Weg für Dich zu erwägen.

Am wichtigsten ist es jedoch, zu erkennen, dass der priesterliche Zölibat nicht deine Sexualität unterdrückt. Im Gegenteil, der Zölibat ist ein Zeugnis dafür, dass die größten menschlichen Freuden nicht in irdischen Gütern zu finden sind, sondern in der Vereinigung mit Gott, sowohl im irdischen als auch im zukünftigen Leben.

Der Zölibat in der Heiligen Schrift


Die Familie verlassen: „Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben erben.“ (Mt 19,29)

Freiheit für den Dienst: „Bist du an eine Frau gebunden, suche dich nicht zu lösen; bist du ohne Frau, dann suche keine! Heiratest du aber, so sündigst du nicht; und heiratet eine Jungfrau, sündigt auch sie nicht. Freilich werden solche Leute Bedrängnis erfahren in ihrem irdischen Dasein; ich aber möchte sie euch ersparen. […] Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen. Der Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen.“ (1 Kor 7,27-33)

Zölibat für das Königreich: „Jesus sagte zu ihnen: Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist. Denn manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht – um des Himmelreiches willen. Wer es erfassen kann, der erfasse es.“ (Mt 19,11-12)
Die Betonung liegt hier auf der besonderen Natur des Zölibats, für den nicht alle Männer geeignet sind, der aber dennoch dem „Königreich Gottes“ Ehre erweist und für ihn besteht.