Häufige Fragen

Was macht ein Priester?


Die Aufgabe eines Priesters ist es, Menschen für Jesus zu gewinnen und ihnen Jesus zu bringen. Er tut dies vor allem durch die Verkündigung des Wortes und die Feier des Heiligen Messopfers. Sein Aufgabenfeld umfasst die Sakramentenspendung – Taufe, Firmung, Eucharistie, Beichte, Krankensalbung und Ehe (während die Weihe den Bischöfen vorbehalten ist) – und die Sorge für die Menschen in ihren täglichen Nöten.

 

Sind die meisten Priester glücklich in ihrer Berufung – in ihrem Leben und ihrer Arbeit für Christus?


Die meisten Priester sind sehr glücklich mit ihrer Berufung! Das Priesterleben ist ein ausgesprochen fruchtbringendes Leben, sowohl in dieser als auch in der kommenden Welt. In den Medien wird häufig ein falscher Eindruck über die Priester vermittelt: so als wären sie zum Großteil unglücklich, frustriert und wütend; so als wären die meisten unter ihnen Missbrauchstäter. Das ist schlichtweg falsch!

 

 

Würden nicht mehr Männer Priester werden, wenn sie heiraten dürften?
Würde dies nicht dem Priestermangel abhelfen?


Möglicherweise würden sich mehr Männer für das Priestertum entscheiden, doch die eigentliche Frage lautet: Wäre dies das Beste für die Kirche? Wie bereits erwähnt, ist der Zölibat um des Himmelreiches willen ein starkes Zeugnis dafür, dass Jesus real ist, und dass es sich lohnt, für Ihn zu leben, Opfer zu bringen, und zu sterben. Betrachtet man die ganze Welt, ist die Zahl der Priester- und Ordensberufungen innerhalb der letzten dreißig Jahre stark gewachsen: In Afrika stieg sie um 394%, in Südostasien um 152%, in Mittelamerika um 165%, in Südamerika um 253%! Dagegen fiel sie in den Vereinigten Staaten und Westeuropa um 60% beziehungsweise um 13%. Das Problem ist nicht der Pflichtzölibat; da sind komplexere soziale Entwicklungen im Gange.

 

Werde ich als Priester einsam sein?


Einsamkeit ist von Zeit zu Zeit Teil jeder Berufung. Sie ist Teil der menschlichen Natur. Auch Eheleute können in Phasen der Einsamkeit geraten, obwohl sie Partner und Kinder haben. Priester sind immer von Menschen umgeben. Das ist eine der Freuden des Priesterlebens. Sie begleiten Menschen in den bewegendsten Momenten ihres Lebens: rund um Geburt, Taufe, Firmung, Erstkommunion, Ehe und Tod. Viele Priester erleben, dass sie kaum Zeit haben, um die Erfahrung der Einsamkeit zu machen. Wenn Priester doch einsam sind, so kann Jesus diese Leere füllen, wie er es bei allen Menschen in jeder Berufung tut.

Werden Priester bezahlt?


Weil Priester keine Familie haben und ein einfaches Leben führen, brauchen sie nicht viel Geld. Dennoch erhalten sie genug Geld, um notwendige Lebensmittel zu erwerben, ein Fahrzeug kaufen und erhalten zu können, Urlaub zu machen und gängigen Freizeitaktivitäten nachzugehen.

Ich bin nicht wirklich ein Heiliger. Kann ich dennoch Priester werden, wenn ich nicht besonders heilig bin?


Heiligkeit (zu sein wie Jesus) ist eine lebenslange Aufgabe für jeden Menschen in jeder Berufung. Mach dir keine Sorgen, wenn du Dich jetzt noch nicht als sehr heilig wahrnimmst. Gott wird Dich mit der Zeit formen, von Tag zu Tag und von Woche zu Woche, damit du zur richtigen Zeit sein Werkzeug sein kannst. In der Zwischenzeit nutze das Sakrament der Buße wenigstens monatlich. Bereue deine Sünden, empfange die Sakramente und bete täglich. du wirst überrascht sein, wie ähnlich du Christus werden kannst! Es ist auch ein Wirken Christi an dir, welches die Heiligkeit ausmacht, da kannst du ruhig ihn wirken lassen. Jeder Heilige hat eine Vergangenheit und jeder Sünder hat eine Zukunft! Es ist nicht zu spät dafür!

Ist es einfach, Priester zu werden?

Nein, sicher nicht. Die Matura bzw. das Abitur oder eine bestandene Studienberechtigungsprüfung vorausgesetzt, beginnt der neu eintretende Priesterkandidat im Normalfall mit einem einjährigen Propädeutikum – das ist ein Einführungsjahr zur persönlichen und wissenschaftlichen Vorbildung. Dann absolviert er das Theologiestudium. Dieses erstreckt sich über zirka fünf Jahre und umfasst auch philosophische Inhalte. Darauf folgen Phasen praktischer Ausbildung vonnöten (ein bis zwei Jahre), sodass mindestens sieben Jahre bis zur Weihe vergehen. Lass Dich davon aber nicht entmutigen! Das Priesterseminar ist eine fantastische Erfahrung! Außerdem verleiht uns Gott für alles, was er uns aufträgt, so viele Gnaden, wie wir benötigen. Die Zeit der Vorbereitung ist besonders wertvoll und ein Geschenk an dich persönlich.

Bin ich lebenslang an meine Entscheidung gebunden, wenn ich ins Priesterseminar eintrete, um einen Versuch zu wagen?


Keineswegs! Vielmehr erklären die meisten Verantwortlichen der Berufungspastoral, dass der einzige Weg zur sicheren Erkenntnis einer Berufung zum Priestertum der Eintritt ins Priesterseminar ist, um sie dort zu prüfen. Diese Erkenntnis wird immer klarer werden, wenn du Dich in einem Umfeld befindest, in dem jeder dieselbe Frage zu klären versucht. Viele Männer treten ins Priesterseminar ein, bleiben ein bis zwei Jahre, und treten wieder aus. Nachher sind sie aufgrund dieser Erfahrung noch viel bessere Katholiken als zuvor!

Ist der Alltag eines Priesters interessant?

Im Priestertum gibt es keine langweiligen Momente! Es ist eine große Herausforderung, aber es lohnt sich. Jeden Abend, wenn er zu Bett geht, kann ein Priester sagen: „Herr, heute habe ich mich ganz für Dich hingegeben.“ Was für ein wundervoller Gedanke, um einen Tag zu beschließen! Das Priestertum ist sowohl interessant als auch erfüllend, weil Menschen interessant sind. Diese Menschen aber brauchen dringend mehr Priester.