Zur Geschichte des Ortes und der Umgebung
Das Pfarrgebiet von Wals, im Westen der Stadt Salzburg gelegen, erstreckt sich über ein großes Gebiet mit einer Reihe von Ortschaften und Siedlungen. Die Gegend ist ältestes Kultur- und Siedlungsgebiet, wie Funde aus der Stein- und Bronzezeit und natürlich aus der römischen Epoche beweisen. Sagenumwoben ist die große Ebene, die sich zwischen den Ausläufern des Untersbergs und der Saalach ausbreitet und nur von kleinen markanten Erhebungen unterbrochen wird – das Walserfeld. Am Ende der Tage wird der im Untersberg schlafende Karl d. Gr. mit seinem Gefolge hier zum dürren Birnbaum ziehen, der dann grünt, und die letzte Schlacht schlagen,in der die Bösen unterliegen werden.
Eine reales Kampfgeschehen tobte freilich am 14. Dezember 1800 auf dem Walserfeld. Österreichische Truppen konnten zwar die vordringenden Franzosen besiegen, muss- ten aber trotzdem den Rückzug antreten, weil von Laufen her große Verstärkung für die napoleonische Armee nachkam.
Friedlich war zum Glück die Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert. Bedingt durch die Stadtnähe ließen sich in und um Wals Gewerbebetriebe nieder, und auch die Be- völkerung wuchs beständig an. Nach wie vor aber bildet auch die Land- wirtschaft – mit dem Schwergewicht auf dem Gemüsebau – einen wichtigen Wirtschaftsfaktor.
Zur Geschichte der Pfarre und der Kirche
Die urkundlichen Nennungen von Wals Mitte des 8. Jahrhunderts als
„Vicus Romaniscus“ bzw. „Walchwis“ verweisen darauf, dass hier Roma- nen (= Walchen), also Nachkommen der keltisch-römischen Landbevölke- rung lebten – im Gegensatz zu den mehrheitlich bajuwarischen, also germanischen Bewohnern des Umlandes.
In den Güterverzeichnissen des Erzbischofs Arno (um 790) wird „Walahowis“ als eine der 63 Eigenkirchen der Salzburger Erzbischöfe angeführt. Bei der Trennung zwischen Erzbistum und Benediktinerkloster St. Peter 987 wurden die Besitzungen in Wals St. Peter zugesprochen.
Aus nicht näher bekannten Gründen – möglicherweise im Zusammenhang mit einer Neuordnung der seelsorglichen Strukturen – kam Wals etwa im
12. Jahrhundert zur Pfarre Siezenheim, die ihrerseits vor 1340 dem Dom- kapitel unterstellt wurde.
Wals blieb bis 1860 Filialkirche, wobei hier freilich regelmäßig Gottes- dienst gehalten wurde, nämlich jeden zweiten Sonntag im Monat, an verschiedenen Feiertagen und an vier Wochentagen. Auf Grund der stetig wachsenden Bevölkerung und der Bereitschaft der Bevölkerung, die Lasten der Kirchenerweiterung und des Pfarrhofbaues zu tragen, errichtete Erzbischof Maximilian von Tarnoczy 1860 die selbständige Pfarre Wals. Änderungen des Pfarrdistrikts gab es 1956, als Walserfeld eigene Seelsorgestelle wurde, und 1967, als einige Orte der neuen Salzburger Stadtpfarre St. Vitalis eingegliedert wurden. Heute zählt die Pfarre Wals etwa 4.500 Katholiken.
Baugeschichte der Kirche
Vom Aussehen der Walser Kirche in früher Zeit ist nichts bekannt. Über ihre Gestalt seit dem Hochmittelalter geben uns der Umbauplan von 1860 (Abb. 4) bzw. die Beschreibungen Dürlingers von 1862 Auskunft.
Demnach bestand das Gotteshaus bis dahin aus dem Westturm, einem gewölbten gotischen, im Kern wohl romanischen Langhaus mit Anbauten im Süden (Sakristei, Vorhalle) sowie einem Chorquadrat samt halbrunder Apsis. Wegen der über zwei Meter dicken Wände ist dieser östliche Bauteil sicher als romanisch anzusprechen.
Von der alten Einrichtung ist heute nur mehr wenig erhalten. Einer der marmornen Seitenaltäre kam nach Bayern. Die spätgotische Kanzel (dat.
„1512“), die einer recht unsicheren Überlieferung nach aus dem Salzburger Dom stammen und 1598 der Walser Kirche geschenkt worden sein soll, steht seit 1863/64 in der Filialkirche Guggenthal (Pfarre Salzburg-Gnigl).