Pfarrkirche zum Hl. Sigismund

Die Siedlung Strobl Sdufer des Wolfgangsees bis zur Ischler Ache entwickelte sich aus dem „Gut am Schober“, weiters einer Niederlage für das von der Steiermark weiter über den See zu verschiffende Eisen und einer Taverne. Die Besitzer waren die Familie Strobl, die auch die Güter des Domkapitels verwaltete. Wenn man sich hier treffen wollte oder von diesem Ort die Rede war, hieß es „beim Strobl“, oder „in der Strobl“, das Gebiet rundum nannte man „Abersee“. 

Seelsorglich gehörte Strobl ursprünglich zur Mutterpfarre Thalgau. Seit der Vikariatserhebung von St. Gilgen um 1570 wurden die Aberseer von dort aus mitbetreut. Im März 1757 stellten zwei Bauern im Namen der Bevölkerung ein Gesuch an den Fürsterzbischof von Salzburg um die Errichtung eines eigenen Gotteshauses. Fürsterzbischof Sigismund Graf von Schrattenbach gab 1758 die Einwilligung und er weihte am 3. Mai 1761 die Kirche zum Hl. Sigismund ein. Mit der Ernennung zur Pfarre (1857) erlangte Strobl die volle kirchliche Selbstständigkeit.


 

Die Ausstattung:

Der Hochaltar ist ein römischer, freistehender mit dem Tabernakel in der Mitte, der von fünf Engelspaaren umgeben ist. Die Tabernakelwand fertigte Bildhauer Lorenz Hörmbler an.

 

Das Hochaltarbild malte der hf. Kammerdiener Benedikt Werkstätter. Es stellt den Burgunderkönig Sigismund dar, der am Grab des Hl. Mauritius als Büßer kniet. Es ist ein zweigeteiltes Bild, oben auf den Wolken schwebt die Hl. Dreifaltigkeit.


 

Die beiden Jesuskind tragenden Statuen St. Christophorus und St. Josef flankieren den Hochaltar.
Bildhauer Sebastian Eberl hat sie geschaffen. 

 

Der linke Seitenaltar zeigt das Bild "Maria vom Guten Rate", es war das Lieblings Gnadenbild des Erzbischofs. Es zeigt die Mutter Gottes mit dem Kinde, das sich zärtlich an ihre Wange schmiegt, mit der linken Hand an ihrem Kleid festhält und die rechte um ihren Hals gelegt. Es entwickelte sich eine große Verehrung um diese Bild und von weitum kamen Pilger bis ins 20. Jh. hinein. 

Es gab in Strobl Gebetserhörungen, von denen Votivbilder Zeugnis gaben, doch wurden diese bei der Restaurierung 1838 entfernt.

Der rechte Seitenaltar ist das große Gemälde von Peter Anton Lorenzoni, es stellt den Hl. Franz von Sales in seiner Studierstube dar.

Die Kanzel und die Kreuzgruppe mit den beiden Assistenzfiguren Johannes und Maria schuf Lorenz Hörmbler.

Würdigung:

Die Pfarrkirche in Strobl ist durch die einheitliche Ausstattung in dem Zusammenhang der spätbarocken Architektur ein Juwel salzburgischer Baugesinnung der zweiten Hälfte des 18. JH. sie konnte sich darin fast makellos erhalten und wird in diesem bezaubernden Interieur vielen Menschen zu einer Stätte der Besinnung, der Umkehr und der Begegnung mit den Geheimnissen der Erlösung. 

 


(Dr. Johannes Neuhardt)