Exerzitien im Alltag

Begriffsklärung
 
Das Wort Exerzitien bedeutet, dass ich mich in etwas freiwillig einübe. Heute können wir in diesem Zusammenhang von „Geistlichen Übungen“ sprechen. Der Begriff geht auf Ignatius von Loyola zurück, der einen bestimmten spirituellen und psychologischen Weg ging und diesen an Menschen, die vor wichtigen Lebensentscheidungen standen, weitergab.
 

Die Frucht der Exerzitien im Alltag

Wie soll es mir gelingen, mir selbst und Gott mitten in den An- und Herausforderungen des Lebens auf der Spur zu bleiben? Werde ich doch ständig mit Sätzen bombardiert: "Ich sollte doch noch; das darf ich nicht vergessen; wie soll ich das denn auch noch bewältigen ...?" Ich komme ja gar nicht mehr zur Ruhe, weiß ja selbst nicht mehr, wo mir der Kopf steht, wo oben und unten ist ...
Ohne mich zu überfordern, ohne mich zu quälen könnte ich einen ersten Schritt wagen - in die Stille einkehren, bei mir selbst ankommen, und darin Gott Raum bereiten. Ich kann dies allein tun, indem ich mir selbstverantwortlich Zeit und Ort nehme, meinen persönlichen Glauben zu vertiefen. Ich kann mich aber auch einbinden in eine Gruppe von Menschen, denen es ähnlich geht wie mir, die mich bei meiner Suche nach Gebet und Besinnung begleiten und stützen.


Die gewinnbringende Zeit

In vielen Pfarren werden besonders in der Fastenzeit, tlw. aber auch in der Adventszeit, Exerzitien im Alltag angeboten. Für 4-5 Wochen tritt diese Gruppe in  einen begleiteten Prozess ein, trifft sich ein Mal wöchentlich um das Wochenthema zu vertiefen, um Austausch und gemeinsames Gebet zu ermöglichen. Im Alltag versucht dann jede/r Mitexerzitant/in sich eine Gebetszeit von ca. 30-60 Minuten pro Tag zu schenken, um aufmerksamer für sich und die Umwelt zu leben, um sich und dem vielfältigen Leben auf der Spur zu bleiben.


Die Begleitung bzw. das Gespräch während der Exerzitien im Alltag

Die Begleiterin bzw. der Begleiter der Exerzitien ist die Person, die die wöchentlichen Treffen gestaltet und die Impulse gibt. Die TeilnehmerInnen erhalten den Raum, mit anderen im Gespräch zu sein.

Eine andere Möglichkeit ist es, sich allein auf den Weg zu machen und dabei mit einem/einer erfahrenen BegleiterIn zu bestimmten Zeiten zu sprechen. Das kann jemand sein, der den Weg der Exerzitien gut kennt und mir helfen kann. Das Ziel jeglicher Begleitung ist es, den Weg des inneren Wachsens mit zu gehen und der begleiteten Person dabei zu helfen, diesem Weg nachzuspüren.   

Geistliche Begleitung
 
Exerzitien im Alltag LeiterInnen, die den Lehrgang abgeschlossen haben, können im Referat für die eigene Pfarre oder Gebetsgruppe angefragt werden.

Heiner.sternemann@eds.at