Die Fastenzeit


Die Fastenzeit der Katholischen Kirche bezeichnet die österliche Bußzeit, die mit Aschermittwoch beginnt und mit der Feier der Osternacht endet. Zu den 40 Tagen werden die Sonntage als Feiertage der Auferstehung nicht mitgezählt. In diesem Zeitraum geht es für Gläubige nicht nur darum auf Dinge zu verzichten, sondern auch ein inneres Bewusstsein zu schaffen. Es soll zu einem "mehr"im Leben verhelfen. Diese 40 Tage sollen zu einem "neuen Lebensstil" anregen. Fasten und Gebet helfen, in das Innere zu blicken und sich zu erkennen. Almosen geben überschreitet das Ich hin zum Anderen.

Umkehr oder Neuausrichtung

Die Fastenzeit wird im Rahmen des Aschermittwoch-Gottesdienstes mit dem äußeren Symbol des Aschekreuzes eingeleitet und zielt auf die Bereitschaft zur Umkehr und Neuausrichtung auf Gott ab. Die Bereitschaft zu fasten sollte demnach nicht mit Diäten oder Schlankheitskuren verwechselt werden – vielmehr geht es dabei um die leibliche, geistige und seelische Reinigung. Das Fasten dient außerdem der Bewußtmachung der Endlichkeit auf dieser Welt und auf die Vorbereitung auf die Auferstehung Christi und geht dem Osterfest voraus.
Das Datum der Fastenzeit ist abhängig vom Osterdatum. Der Ostersonntag ist immer der erste Sonntag nach dem Frühlingsvollmond und fällt daher auf einen Tag zwischen dem 21. März und dem 25. April. Die 40-tägige Dauer wurde nach dem Vorbild des Fastens Jesu in der Wüste festgelegt.
Das Fastengebot richtet sich an erwachsene Personen vom vollendeten 18. Lebensjahr bis zum Beginn des 60. Lebensjahres. Ursprüngliche Regeln der Fastenzeit sind z. B., dass nur eine volle Mahlzeit und zwei kleine Stärkungen pro Tag zu sich genommen werden sollen. Zwei Tage im Jahr sind außerdem Fast- und Abstinenztage zugleich: der Aschermittwoch und der Karfreitag. Besonders an diesen Tagen soll nur eine volle Mahlzeit, jedoch ohne Fleisch (Abstinenz), gegessen werden. Generell gilt das Gebot der Abstinenz an allen Freitagen. Der religiös motivierte Verzicht auf Fleisch an diesen Tagen dient der Erinnerung an den Tod Jesu.
 

Was bedeutet Fasten in der heutigen Zeit?

Das Wort „Fasten“ bedeutet so viel wie Enthaltsamkeit. Heutzutage fasten ChristInnen nicht nur auf die herkömmliche Art und Weise sondern in den verschiedensten Bereichen. So gibt es in der Pfarre Eugendorf etwa die Fastenaktionen „Kleines Senfkorn Hoffnung“, oder Diazösanweit gibt es "Aktion Familienfasttag – teilen spendet Zukunft“ oder „Autofasten – Heilsam in Bewegung kommen“ die von verschiedenen kirchlichen Abteilungen initiiert werden. Sie alle konzentrieren sich – wie auch die herkömmliche Art zu fasten – auf die Besinnung der Menschen zu Gott, sich selbst und wichtige Themen der heutigen Gesellschaft (wie z. B. Klimawandel). Diese Fastenaktionen greifen auch die drei Dinge auf, die KatholikInnen in der Fastenzeit praktizieren sollten – zu beten, zu fasten und Almosen zu geben.