Immer wieder bekommt man zu hören: "Im Priesterseminar und im Kloster ist man eingesperrt!" Also, eins vorneweg: Alle haben einen Schlüssel und können somit kommen und gehen wann sie wollen.
Dennoch braucht es eine gewisse Grundstruktur des Tages, um das Zusammenleben im Seminar zu ermöglichen.
Die Werktage beginnen um 06.30 Uhr mit den Morgengebet (Laudes) und der Hl. Messe in der Dreifaltigkeitskirche.
Nach der Messfeier frühstücken wir gemeinsam, danach ist Zeit zum Studium bis 12:15 wo wir uns wieder gemeinsam zum Gebet (Sext) in der Kirche treffen. Nach dem darauf folgenden Mittagessen wird die Zeit wieder für das Studium oder auch Sport und Freizeit genutzt. So treffen wir uns wieder um 18:15 zur Vesper, welches das Abendgebet der Kirche ist. Nach dem Abendessen gilt es noch einmal zu lesen oder auch soziale Kontakte zu pflegen.
Zudem gibt es auch ein Seminarprogramm wie: spirituelle Angebote, Ansprachen des Regens, Hauskonferenzen, Gästeabende,...
Die Pfarrpraktika sind auf zwei Pfarren aufgeteilt. Einerseits drei mal im Semester die Einsätze in einer Praktikumspfarre und andererseits ist jeder Seminarist angehalten, sich in der Heimatpfarre zu engagieren und pastorale Erfahrungen zu sammeln.
Einmal im Monat findet am Samstag ein Einkehrtag statt, der vom Spiritual bzw. von Gastreferenten gestaltet wird und im Schweigen stattfindet. Es besteht auch die Möglichkeit zur Aussprache und Beichte. Den darauffolgende Sonntag sind wir zum Gottesdienst meist in Salzburg in unserer Seminarkirche, am Nachmittag unternehmen wir dann einen gemeinsamen Ausflug.
Die Feiertage während des Studienjahres sowie Weihnachten und die Kartage und Ostern verbringen wir im Priesterseminar, da wir normalerweise an diesen Tagen Domdienst versehen, das heißt wir ministrieren im Dom.
Die Ferien dienen in erster Linie zur Erholung vom meist anstrengenden Studienjahr, andererseits sind auch im Lauf der Jahre ein paar praktische Einsätze vorgesehen (z. B. in Krankenhäusern, Kinder- und Jugendseelsorge, kirchliche Einrichtungen), um sich besser mit verschiedenen seelsorglichen Situationen vertraut zu machen.
Die Feier der Liturgie und die gemeinsamen Mahlzeiten, aber auch der gemütliche Teil abseits des Tagesprogramms sind wichtig für unser Miteinander. Dabei kommt es oft auf die Interessen der einzelnen an: Manche gehen gemeinsam sporteln, Fußball als Freizeitaktivität, andere besuchen Kulturveranstaltungen, ... Nicht fehlen darf auch ab und zu ein gemütlicher Abend in der hauseigenen Bar.
Für ein gutes und gedeihliches Leben in der Gemeinschaft braucht es auch verschiedene Dienste, die am Beginn des Studienjahres eingeteilt werden, so z.B. Seminarsprecher (Generalsenior), Mesner, Kantor, Seminarzeitschrift, Zeremoniär, Bibliothekar,Sozialmedia, Außenkontakte, usw.